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Geschichte des "Lager Staumühle"

Hier werden wir nach und nach sowohl die Geschichte des Lagers weiter dokumentieren. Insbesondere auch zukünftige Publikationen.

 

Bücher: Mit freundlicher Genehmigung der Verlage dürfen wir die Staumühle betreffenden Buchseiten hier darstellen (siehe Navigationsleiste). In Summe vermittelt dies bereits ein gutes Bild der Geschichte unseres Dorfes.

 

  1. Staumühler Geschichte

1915 - 1939

-Januar 1915: Errichtung des „Lager Staumühle“ durch Gefangene des Gefangenenlagers Senne-

  lager. 10.000 Kriegsgefangene und diverse Infanterie Regimenter waren hier untergebracht.

--Der Franzose Charles Meriaux starb am 10.10.1915 als erster Mensch im Lager Staumühle.
--Frühjahr 1915: Bau einer Schmalspurbahn nach Sennelager. Der „feurige Elias“.
-1916 Reduzierung auf 1000 Gefangene und Ausbau des Kasernengeländes.
-1918/19 u.a. Unterbringung von Heimkehrern.
--Schließung des Gefangenenlagers zum 31.03.1921.
-Apr. 1921 – Sep. 1925 Leerstand. Bewachung durch die Zivilwächter Poll und Flüter.
-Okt. 1925-1931 Richard Schirmann gründet das Kinderdorf Staumühle und schreibt 1927 hier die literarische Rarität „Unsere Senne“.
--Vor allem Kinder aus dem Ruhrgebiet konnten sich in Staumühle bei Spiel und Sport erholen und lernen.
-1927 Erste Reaktivierung als Kaserne im östlichen Lagerteil.
-1931-1933 Freiwilliger Arbeitsdienst (FAD). Gegründet vom ev. Pastor von Bodelschwingh in Kooperation mit der Caritas. Junge Männer (konfessionsunabhängig) bezogen Quartier im Lager und leisteten gemeinnützige Arbeit. Zum Beispiel Urbarmachung des kargen Sennebodens.
-1933-1939 Bezirksführerschule, Wehrsportlager, Truppenunterkunft der Wehrmacht.
-1935-1936 Ausbau zur Truppenunterkunft in Regimentsstärke.
 

Kriegsjahre 1939 - 1945 (tlw. parallel in versch. Lagerbereichen)

 
-Bis 1944 Unterkunft übender Truppen in der Senne
-01.04.41 tlw. Strafgefangenenlager, dann an gleicher Stelle ab Okt. 1941 Seuchenlazarett des Stalag 326 (VI K).
-27 Tote bis November 1941.
-Keine Aufzeichnungen bis Feb. 1944.
-Mrz. 1944 bis Mrz. 1945 1057 Verstorbene im Seuchenlazarett.
-Aus verschiedenen Quellen ergeben sich Anhaltspunkte für die Zeit ohne Aufzeichnungen. Die Historiker der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) sind der Ansicht, das die Zahl der Toten von 1941-1945 im deutlich fünfstelligen Bereich liegt. Diese Aussage ist ausdrücklich abgestimmt und für diesen Zweck freigegeben, da sie eine der Kernaussagen darstellt.
-Ab 01.10.1941 Aufbau des „Sowjetische Kriegsgefangenen Bau- und Arbeitsbataillon 106“.
-Sep. 1944 Verlegung von SS Truppen nach Staumühle. Einschließlich einer Lazaretteinheit.
-Am 30.03.1945 verließ das SS Regiment „Meyer“ Staumühle um Westfalen gegen die Alliierten zu verteidigen.
-01.04.1945 Deutsche Truppen räumen Staumühle.
-02.04.1945 Amerikanische Truppen übernehmen Staumühle und zäunen es ein.

 

1945 - Heute

 
-1945-1948 Civil Internment Camp No. 5 der britischen Streitkräfte.
--Inhaftierung von Mitgliedern aller NS Organisationen, KZ Wachmannschaften und anderen „Verdächtigen“.
--Zeitweise bis zu 12.000 Inhaftierte. Damit das größte CIC in Deutschland.
--Das Frauenlager war mit 700-1100 Frauen besetzt. Es starb keine einzige Frau.
--Todeszahl gesamt des CIC: 173
-29.07.1948 Übergabe an die Justizverwaltung NRW mit der Auflage einen offenen Jugendstrafvollzug nach britischem Vorbild einzurichten.
-02.08.1948-heute JVA Hövelhof .
--Offener Jugendstrafvollzug mit Werkstätten, Ausbildungsmöglichkeiten und einem starken Anteil externer Schulungsteilnahmen.
--Es wird davon ausgegangen das 2/3 der Inhaftierten nicht erneut inhaftiert wird. Eine Missbrauchsquote des Ausgangs von weit unter einem Prozent dokumentiert den deutschlandweiten Vorbildcharakter der JVA.
--Eine unabhängige Pflegeeinrichtung befindet sich ebenfalls vor Ort.
--Mit 67 Jahren hat die JVA den längsten und (mit dem Kinderdorf) positivsten Anteil am ehem.  „Lager Staumühle“.
--Die Bediensteten bezogen einen Teil der Baracken, aus denen nach und nach die heutige Siedlung wurde.
--01.08.1965 Der östliche Lagerteil wird an die Bundeswehr abgetreten und dient bis heute den Nato Partner als Kaserne. 1989/90 wurden dort Aus- und Übersiedler untergebracht. 2015 bis zu 800 Flüchtlinge.